Erläuterung
der Seminarinhalte im modularen Ausbildungssystem
(Überarbeiteter und erweiterter
Seminarplan Stand 2011)
1.
Stilles Qi-Gong nach Großmeister Zhi-Chang-Li
Basiskurs
Die drei vorbereitenden Übungen - Lächeln mit dem Herzen;
kleiner himmlische Kreislauf; Entspannung auf vier Bahnen; Ausleiten
von verbrauchtem Qi in die Erde; Aktivierung der Energiezentren
in Füßen und Händen; Initiieren der natürlichen
Bauchatmung; die Pflege des Qi; einfache Techniken der Selbstmassage.
Sanft bewegte Formen: Spiel mit der Energiekugel; Himmelsdusche.
Aufbaukurs
Schüttelübung mit Ausleiten von verbrauchtem Qi; Aktivierung
der Wirbelsäule durch Wellen, Pendeln und Drehen; Organatmung
nach den fünf Wandlungsphasen; Übungen gegen Schreck
und Schock- schützende Handhaltungen; großer Kreislauf
an den Meridianen orientiert; ausführliche Entspannung im
Sitzen; zwei Drachen spielen mit einer Perle (das Aneinanderreihen
des Qi); erweiterte Techniken der Selbstmassage.
Orientierungskurs
Weiterführende Übungen mit Ausblick auf verschiedene
Übungsrichtungen des Stillen Qi Gong:
Der kleine Kreislauf in der ersten vertieften Form; Seidenraupe
und Einpflücken des Qi; die Atmung nach den neun Abschnitten
des Buddha; große Entspannung im Stehen in 3x3 Abschnitten;
Stehen wie ein Baum; Mao-You-Kreislauf; Initiieren der Gegenbauchatmung
und Einführung in die Körperatmung.
Himmel-Erde-Mensch
Teil 1
"Der Mensch ist ein Lebewesen, aufgespannt zwischen Himmel
und Erde"
(Großmeister Zhi-Chang-Li).
Einführung in die dreiteilige, bewegte Form Himmel-Erde-Mensch
nach Meister Zhi-Chang-Li; Ausloten des unteren Dantian; Füße-Hände-Mittelkanal;
den Geist in die Qi-Grube versenken; erste kleine Kreisläufe
unter Einbeziehung des Mittelkanales.
Himmel-Erde-Mensch
Teil 2
Vertiefen der dreiteiligen, bewegten Form Himmel-Erde-Mensch unter
Einbeziehung der inneren Qi-Führung; reinigende Lichtdusche;
Kultivierung des Mittelkanales und Entgrenzen des Herzfeldes;
aus der Erde das Qi aufsteigen und am Scheitel schmelzen lassen;
Energieaustausch im Liegen.
Spirituelles
Qi-Gong
Kleine und große Dreiecksübung; der Lotos im Unterbauch;
Entgrenzen der drei spirituellen Zentren; die Stille des Herzens
(das Kappen der sechs Wurzeln im Herzen); Feuerkugel; die Lichtkugel
im Herzen (sehr wirkungsvoll bei Depressionen); Aktivierung eines
neuen Energiezentrums zur Vorbereitung auf die Meridianschule.
Meridian-Qi-Gong
Teil 1
Stilles Qi Gong und die Meridiane der Traditionellen Chinesischen
Medizin.
Ausgehend von einer im Kurs 'Spirituelles Qi Gong' vermittelten
Basisübung werden die ersten sechs der zwölf paarigen
Leitbahnen der TCM in der natürlichen Flußfolge des
Qi visualisiert und aktiviert. Man nennt diese Übungsfolge
auch den großen Kreislauf der Meridiane oder 'Das große
Werk'. Teilnehmer dieses Kurses sollten schon mit den Grundlagen
der Meridianlehre vertraut sein.
Meridian-Qi-Gong
Teil 2
Die sechs folgenden paarigen Leitbahnen der TCM; die komplette
Form des großen Kreislaufes der Meridiane.
Die
acht Sondergefäße
Während die zwölf paarigen Leitbahnen als die Flüsse
gesehen werden, in denen das Qi fließt, gelten die Sondergefäße
als Seen oder Reservoire des Qi und der Essenz. Übungen mit
den Sondergefäßen bewegen sich auf einer tieferen Ebene
und sind daher besonders wirkungsvoll.
Taoistische
Selbstheilungsmethoden
'Wo der Geist hingeht, dorthin bewegt sich das Qi".
Praktische Anwendungen der Meridianlehre und der Arbeit mit verschiedenen
Energiezentren. Selbstakupunktur mit den Methoden des Stillen
Qi Gong für verschiedene Indikationen durch gleichzeitige
Aktivierung von mehreren Punkten, Leitbahnen und Energiezentren.
Augenübungen; Erspüren und Aktivieren des Qi-Flusses
mit den Händen; die Essenz über den Wirbelsäulenkanal
nach oben führen.
Spontane
Formen Teil 1
Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Stile des Taiji, des Qi-Gong
und der Kampfkünste. Nach Meister Zhi Chang Li sind alle
bewegten Formen in ihrem Ursprung aus der Stille entstanden. Man
muß nichts tun, nicht handeln, sich nur absolut entspannen,
dann wird Bewegung aus dem Nichts heraus geboren. Man nennt dies
auch das Yang im Yin finden. Zuerst sind die Bewegungen chaotisch
und unausgeformt, mit längerem Üben werden sie immer
präziser und harmonischer. Diese Herangehensweise widerspricht
dem westlichen Denken sehr, da sie viel Zeit und Geduld erfordert.
In diesem Seminar werden erste Herangehensweisen nach Meister
Zhi-Chang-Li vermittelt.
Spontane
Formen Teil 2
Weitere Herangehensweisen der inneren Kunst an das Spontane Qi-Gong.
Interaktionen zwischen den Übenden.
Die
Praxis des Unterrichtens
"Der Schüler lernt von seinem Lehrer, der Lehrer lernt
von seinem Schüler."
Während ein Lehrer aktiv unterrichtet, muß er gleichzeitig
die energetischen Veränderungen im Schülerkreis wahrnehmen
und gegebenenfalls den Übungsablauf modifizieren können.
In diesem Seminar üben wir das eigenständige Anleiten
komplexer Übungssequenzen, verfeinern die Wahrnehmung des
Qi und tauschen Erfahrungen für die eigene Unterrichtspraxis
aus.
Ergänzende Seminare des Stillen Qi-Gong nach Meister Zhi-Chang-Li
Heilende
Mantren Teil 1
"Wenn man diese Übungen regelmäßig praktiziert,
wird man zu einem neuen Menschen." (Großmeister Zhi-Chang-Li).
Eine von Meister Li zur Selbstheilung, Heilung und persönlichen
Weiterentwicklung erschaffene Übungsfolge mit Mantren und
inneren Energiekreisläufen, ergänzt durch unterstützende
Handhaltungen. Praxis in gründlicher Entspannung und der
Atemschule sind für diese Übungen zu empfehlen.
Heilende
Mantren Teil 2
Ergänzung, Weiterführung und Vertiefung der Mantra-Übungen.
Die
sechs heilenden Laute
Die sechs heilenden Laute werden in heutiger Zeit in vielen Verschiedenen
Varianten praktiziert und dienen primär der Heilung körperlicher
Beschwerden. Die von Meister Li unterrichtete Form stammt von
einem seiner inzwischen verstorbenen Lehrer, Meister Ma-Li-Tang.
Sie zeichnet sich durch besondere Komplexität aus, da sie
nicht nur die zugehörigen Organe anspricht, sondern durch
Visualisierung der Meridiane die gesamten Funktionskreise einbezieht.
Übungen
der weiblichen Alchemie
Eine spezielle Übungsfolge für Frauen, die vielen Leiden
vorbeugen kann und auch zur Genesung nach schweren Krankheiten
geeignet ist. Auf Grundlage der sogenannten Hirschübung werden
Techniken der Selbstmassage mit inneren Energiebahnen kombiniert.
Nach Vereinbarung können weitere Sonderseminare des Stillen
Qi-Gong zu bestimmten Indikationen angeboten werden (z.B. Tinnitus,
Multiple Sklerose, Bluthochdruck). Bei gravierenden gesundheitlichen
Problemen ist gegebenenfalls Einzelunterricht den Gruppenseminaren
vorzuziehen.
2. Rhythmisches Taiji-Qi-Gong
Einen
sanften Weg zur körperlichen Fitneß findet man in diesem
klassischen Stil aus dem bewegten Qi-Gong taoistischer Tradition.
Aus achtzehn Grundformen erwächst eine gesundheitsbetonte,
weich-fließende Übungsfolge ähnlich dem Tai-Chi-Chuan,
die durch Entspannungs- und Meditationsübungen sowie Selbstmassagen
aus der inneren Kunst ergänzt wird. Über die formale
Präzision hinaus legt der Unterricht besonderen Wert auf
harmonische Atmung und innere Qi-Führung. Mit chinesischer
Qi-Gong-Musik nach den fünf Wandlungsphasen entsteht eine
rhythmische Choreographie von etwa einer halben Stunde oder die
Übungsfolge kann individuell über einen längeren
Zeitraum variiert werden.
Das Rhythmische Taiji-Qi-Gong eignet sich besonders für Menschen,
die anfangs nur schwer die innere Ruhe für das Stille Qi-Gong
finden können. Mit wachsender Übungspraxis werden Bewegung
und Atmung immer langsamer, sodaß auch der Geist allmählich
zur Ruhe kommen kann. Nach Meister Zhi-Chang-Li nennt man diesen
Weg: "Das Yin im Yang finden."
Rhythmisches
Taiji-Qi-Gong Teil 1
Einführung in die achtzehn Ausdrucksformen; Gleichgewichtsübung
mit der Mittelachse; Selbstmassagetechniken.
Rhythmisches
Taiji-Qi-Gong Teil 2
Vertiefung der achtzehn Ausdrucksformen mit Musik; Atem in Bewegung;
Qi-Gong-Gehen.
Rhythmisches
Taiji-Qi-Gong Teil 3
Die achtzehn Ausdrucksformen mit innerer Qi-Führung; Lichtsäulen-Meditation
im Stehen.
3. Diamant-Qi-Gong (Tuo-Luo-Ni)
Diese
dem tibetisch-tantrischen Buddhismus entstammende Schule ist ein
Juwel unter den Tausenden verschiedenen Qi-Gong-Stilen. Ihre Wurzeln
gehen bis auf das zwölfte Jahrhundert westlicher Zeitrechnung
zurück. Charakteristisch für die äußeren,
bewegten Formen des Diamant-Qi-Gong sind schwingende, kreisende
und wellende Bewegungen, die sich grundlegend von der weit verbreiteten
und am Tai-Chi-Chuan orientierten Bewegungslehre des taoistisch
geprägten Taiji-Qi-Gong unterscheiden.
In der Eingangsstufe erlernt man fünf Grundübungen,
die beinahe sportlich erscheinen und anfangs sogar einen leichten
Muskelkater erzeugen können. Durch das beständige Wiederholen
dieser Übungen - im Idealfall jede Form 108 Mal - kommt man
jedoch in einen bewegten Trancezustand, der jede körperliche
Anstrengung vergessen läßt. Aus dem Wurzelfeld, dem
Basis-Chakra steigt das Qi allmählich über alle Chakren
bis zum Kronen-Chakra auf. Nach dem Üben fühlt man sich
nicht ausgepowert, sondern gekräftigt und voller frischer
Energie.
Großmeister Zhi-Chang-Li nennt diese fünf Formen die
Fitneß-Übungen der Sekte der Rotmützenmönche.
Die Mönche benötigen nur einen Quadratmeter Raum, um
sich körperlich in Hochform zu halten. Meister Li führt
diese fünf Grundformen entsprechend seiner taoistischen Tradition
mittels innerer Qi-Führung in die Stille weiter. Die hieraus
entstehenden Übungen entfalten eine außerordentliche
Kraft jenseits jeder Bewegung auf der Ebene des reinen Qi.
Die
auf die fünf Grundübungen aufbauenden weiteren Bewegungsfolgen
nach Lama-Fo-Fu sind mit Worten nur schwer zu beschreiben. Sie
muten beinahe tänzerisch an. Manches erinnert an Bauchtanz,
anderes an südamerikanische Hüftschwünge oder das
elastische schlängeln einer Seeschlange. In diesen Übungen
sammelt man die sogenannten Diamantkreise ein, nährt mit
ihnen alle Chakren, speichert sie in jedem Muskel, jedem Knochen,
allen Organen, jeder Körperzelle.
Wenn die Konzentration auf den formalen Ablauf nicht mehr notwendig
ist, kann die spontane Stufe des Diamant Qi-Gong erreicht werden.
Nun entstehen Bewegungen nicht mehr aus einem vorgegebenen Übungsablauf
sondern aus den gespeicherten Diamantkreisen heraus. Dies ruft
mitunter sehr witzig erscheinende Bewegungen hervor, durch die
sich körperliche Probleme abrupt auflösen. Mit musikalischer
Unterstützung kann hieraus ein individueller, freier und
harmonisch-fließender Qi-Gong-Tanz entwickelt werden.
Diamant
Qi-Gong Teil 1
Einführung in die fünf Grundformen:
Das wogende Meer; Diamantzepter oder Donnerkeil (2 Varianten);
Tuo-Luo-Ni Seidenraupe; der Kreis im Kreis.
Diamant
Qi-Gong Teil 2
Vertiefung der fünf Grundformen und Weiterführung in
die Stille; das Feuerrad auf dem Grunde des Meeres mit Mantra-Rezitation,
Schlängelbewegung und Einsammeln der Diamantkreise.
Diamant
Qi-Gong Teil 3
Einführung in die Aufbauformen nach Lama Fo-Fu.
Diamant
Qi-Gong Teil 4
Vertiefung der Aufbauformen nach Lama Fo-Fu.
Diamant
Qi-Gong Teil 5
Meditation; spontane Bewegung; Liegeübung; Qi-Gong-Tanz.
Workshops
Zum
Kennenlernen der angebotenen Qi-Gong-Stile und zu ausgewählten
Inhalten aus dem Gesamtprogramm werden in unregelmäßigen
Abständen Eintages-Workshops angeboten.
Folgende Themen wurden bisher in diesen Workshops behandelt:
Einführung
in das Stille Qi Gong
Entspannung, Atmung, Qi-Kreisläufe und sanft bewegte Formen.
Qi Gong für den Rücken
Ausgewählte Übungen zur Pflege, Kräftigung und
Aktivierung der Wirbelsäule.
Feuerräder und Diamantkreise
Eine Einführung in die inneren Formen des tibetisch-tantrischen
Diamant-Qi-Gong.
Die Stille des Herzens finden
Sanft bewegte und meditative Übungen zur Entspannung, Blutdruckregulierung
und zum Klären des Geistes.
Das gute Qi erspüren und nutzen
Stilles Qi Gong, Atmung und bewegte Formen zur Aufnahme und Stärkung
des Qi. Selbstmassagen und Qi-Abgabe.
"Selbstakupunktur" ohne Nadeln
Mit dem Geist das Meridian-Qi erschließen und in Bewegung
bringen. Wichtige Einzelpunkte und einfache Punkte-Kombinationen
der Traditionellen Chinesischen Medizin.
Sich schützen und das Qi bewahren
Das eigene Qi-Feld stärken gegen unangenehme Fremdeinflüsse. Qi-Verlust vermeiden.
Die Kraft der heilenden Hände
Das Qi der Hände mobilisieren und auf sich selbst oder andere Menschen abstrahlen.
Dieser Seminarplan entstand auf der Basis von inzwischen siebzehnjähriger,
fortlaufender Qi-Gong-Unterrichtspraxis in Vormittagskursen, Abendkursen
und Wochenendseminaren mit mehreren hundert Teilnehmern. Der in
der Grafik dargestellte Aufbau zeigt mögliche Übungswege
auf, kann jedoch den persönlichen Bedürfnissen entsprechend
individuell gestaltet werden. Interessenten mit Qi-Gong-Erfahrung
können nach ihrer Wahl einzelne Kurse belegen, für Einsteiger
ist ein Grundlagenseminar zu empfehlen.
Alle aufgeführten Seminare umfassen exklusive der Workshops
insgesamt etwa 300 Zeitstunden bzw. 450 Unterrichtsstunden. Eine
Trennung in ausschließlich bewegte oder nur stille Formen
ist in traditionellem Qi-Gong nur bedingt möglich, der bewegte
Übungsanteil beträgt jedoch mindesten 40%, also ca.
130 Zeitstunden oder 195 Unterrichtsstunden. Für jeden belegten
Kurs wird ein Zertifikat ausgestellt.
Kurse im Sinne einer Qi-Gong-Ausbildung werden überwiegend
als Wochenend-Seminare angeboten und finden unabhängig von
der Teilnehmerzahl statt. In den fortlaufenden Abendkursen orientieren
sich die Inhalte am Wissensstand der Teilnehmer und Zertifikate
werden nach Abschluß eines Themenkreises individuell ausgestellt.
Ich danke allen bisherigen Kursteilnehmern für Ihre Anregungen,
Ihr Interesse und für die Inspiration auf dem gemeinsamen
Weg.
Klaus Spanuth, Qi-Gong-Lehrer und Kampfkunstmeister
"Das,
worum es wirklich geht, können Sie im Prinzip mit jeder dieser
Übungen erreichen."
Großmeister Zhi-Chang-Li.
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